Heimatmuseum in der ehemaligen Kirche St. Mauritius
Heimatmuseum in der ehemaligen Kirche St. Mauritius
Lage der Gemeinde
Karte von Dornach{
Geographie
Dornachs Grenze bildet auf der Bergseite das Gempenplateau und auf der Talseite die Birs. Dornach ist mit der Jurabahn-Linie von Basel nach Delsberg erschlossen und teilt seinen Bahnhof mit der Basel-Landschaftlichen Gemeinde Arlesheim. Auf dem Bahnhofplatz endet auch die Tramlinie 10 der Baselland Transport AG (BLT) von Basel her.
Die Fläche beträgt 574 ha. Davon entfielen 2014 46 % auf Wald, 36 % auf Siedlungen, 17 % auf Landwirtschaft und weniger als 1 % auf unproduktive Fläche.
Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend: Arlesheim BL, Gempen, Hochwald, Duggingen BL, Aesch und Reinach BL.
Der Gemeinderat (Exekutive) besteht seit 2021 aus sieben Sitzen (zuvor neun). Die Sitze verteilten sich dabei wie folgt:
Partei
2013–2017
2017–2021
2021–2025
Sitzverteilung 2021
FDP.Die Liberalen
2
2
3
Insgesamt 7 Sitze
SP: 1
Freie Wähler: 2
CVP: 1
FDP: 3
Freie Wähler
4
4
2
Christlichdemokratische Volkspartei
1
1
1
Sozialdemokratische Partei
1
1
1
Schweizerische Volkspartei
1
1
0
Wappen
Wappenbeschreibung: Das Wappen zeigt zwei gegeneinander abgekehrte schwarze Angeln auf weissem Grund. Dies ist gleichzeitig das Wappen des Bezirks und der Efringer, welche von 1394 bis 1485 die Besitzer des Schlosses Dorneck waren.
Geschichte
Das Dorf wird 1223 erstmals urkundlich als Tornach (mit lateinischer Ablativendung -o) erwähnt: Johannes de Tornacho, d. h. „[Leutpriester] Johannes von Dornach“; der Name bedeutet „beim Landgut des Turnus“.
Gesichert ist die Erwähnung von 1284 im Zinsbuch des Klosters St. Alban aus Basel. Zwischen 1083 (Gründung des St. Alban-Klosters) und 1284 muss das Kloster seinen Besitz in Dornach erworben haben. Demnach könnte für das 12. Jahrhundert eine Siedlungstätigkeit in Dornach angenommen werden. Die Dorfkirche von Oberdornach wird erstmals im Jahre 1301 erwähnt.
Die Schlacht bei Dornach im Schwabenkrieg 1499 endete mit dem Sieg der Eidgenossen. 1672 erhalten die Kapuziner die Erlaubnis, in Dornach ein Kloster zu gründen, das 1676 geweiht wird. Wie alle solothurnischen Gemeinden war Dornach bis zum Zeitpunkt der Zerschlagung der dreizehnörtigen Eidgenossenschaft durch die Franzosen im Jahre 1798 eine reine Gemeinschaft der Ortsbewohner zur Nutzung von «Wunn und Weid, Holz und Feld». Mit der Gemeindebildung im 19. Jahrhundert kam es zu politischen Auseinandersetzungen zwischen Einwohnern und Bürgern Dornachs um die jeweiligen Rechte. Die von den Kapuzinern betreute Schlachtkapelle musste 1874 der neuen Jurabahn weichen. Am 10. März 1908 wurde die Ausscheidungsurkunde, mit der das Gemeindevermögen zwischen der Einwohner- und der Bürgergemeinde verteilt wurde, unterschrieben. Die Trennung der Gemeinden war damit in Dornach vollzogen.
Gesundheitswesen
Dornach verfügt über ein öffentliches Spital mit 24-Stunden-Notfallversorgung. Es gehört zum Klinikverbund der Solothurner Spitäler.
Verkehr
Öffentlicher Nahverkehr
Gegenwart (2022)
Dornach ist sehr gut erschlossen mit dem öffentlichen Nahverkehr. So besitzt die Gemeinde zusammen mit der Gemeinde Arlesheim einen Bahnhof an der Jurabahn und wird von der Linie S 3 der S-Bahn Basel im Halbstundentakt bedient. In den Hauptverkehrszeiten gibt es Zusatzzüge zwischen Basel und Delsberg und in den Wochenendnächten verkehren Nacht-S-Bahnen.
Der Bahnhof Dornach-Arlesheim ist ein wichtiger Umsteigeknoten in der Region und wird von diversen Buslinien angefahren und bildet den Endpunkt der Birseckbahn mit der Tramlinie 10 des Basler Strassenbahnnetzes.
Von der BLT betriebene Linien:
10Dornach, Bahnhof – Arlesheim Dorf – Münchenstein Dorf – Basel Dreispitz – Basel Bahnhof SBB – Basel Theater – Binningen Schloss – Bottmingen – Therwil – Ettingen – Witterswil – Bättwil – Flüh (– Leymen (F) – Rodersdorf)
37 (Dornach, Bahnhof – Münchenstein –) Leimgrubenweg – Dreispitz – St. Jakob – Bethesda-Spital – Aeschenplatz
62Dornach, Bahnhof – Reinach – Therwil – Biel-Benken, Brücke
64Dornach, Bahnhof – Reinach – Therwil – Oberwil – Allschwil – Basel, Bachgraben (– Basel, Bahnhof St. Johann)
65Pfeffingen, Bergmattenweg – Aesch – Dornach – Arlesheim, Dorf
66Dornach, Bahnhof – Apfelsee – Museumsplatz – Goetheanum – Spital – Bahnhof (Rundkurs Ortsbus)
In Dornach soll an der bestehenden Bahnlinie nach Aesch bis 2030 eine zusätzliche S-Bahn-Haltestelle DornachApfelsee gebaut werden und das dortige Entwicklungsgebiet um die ehemalige Metallfabrik erschliessen. Im gleichen Zeitraum soll mit verschiedenen Projekten das Bahnsystem in der Region Basel aufgewertet werden. Dadurch können die S-Bahn-Linien allgemein neu verknüpft und an den relevanten Stellen eine Taktverdichtung umgesetzt werden. So erhält Aesch ein neues Wendegleis, damit mit einer neuen Linie der Viertelstundentakt nach Basel SBB eingeführt werden kann. Für den Horizont 2030 sind folgende S-Bahn-Linien über Dornach vorgesehen:
S 4Laufen – Aesch – Dornach-Arlesheim – Basel SBB – St. Louis – EuroAirport
Individualverkehr
Dornach hat keine eigene Ausfahrt an der nahen A18, aber durch die Ausfahrt Reinach-Süd ist die Gemeinde gut an das schweizerische Autobahnnetz angeschlossen. Es gibt allerdings Pläne für einen eigenen Zubringer um die stark belastete Verbindungsstrasse mit Reinach zu entlasten.
Die kurvigen Bergstrassen nach Gempen und Hochwald sind beliebte Ausflugsstrecken. Auf der Strecke nach Gempen wurde zwischen 1911 und 1920 ein bekanntes Bergrennen veranstaltet.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Dornach
Schloss-Ruine DorneckKapuzinerkloster, war über 330 Jahre lang ein religiöses und seelsorgerisches Zentrum der Nordwestschweiz
Schlachtdenkmal von 1949 zur Erinnerung an die Schlacht bei Dornach im Schwabenkrieg (1499), eine 22 Meter lange Reliefwand
Kantonale Verwaltung
Dorfkern Dornachbrugg
Alte Birsbrücke mit der Nepomuk-Statue
Heimatmuseum Schwarzbubenland in der ehemaligen katholischen Pfarrkirche St. Mauritius
Altes Pfarrhaus (heute Bürgerhaus)
Gemeindeverwaltung (altes Schulhaus)
Neue katholische Pfarrkirche St. Mauritius (1937–1939) von Hermann Baur, ein Beispiel für den Stil des Neuen Bauens.
Dorfkern Oberdornach
Schlossruine Dorneck
Goetheanum und andere Bauten im Stil der Anthroposophischen Architektur
Bilder
Detail Schlachtdenkmal
Gemeindehaus
Vorderansicht des Goetheanums in Dornach
Beim SeifenkistenrennenKühne Kisten
Neues Theater, Dornach SO, 2024
Persönlichkeiten
Karl Bessenich (1893–1973), deutscher Botaniker, Maler und Anthroposoph
Thomas Brunnschweiler (* 1954), Schriftsteller und Journalist
Janine Eggs (* 1993), Gemeinderätin (FWD) und Kantonsrätin (Grüne)
Isla Eckinger (1939–2021), Jazzbassist
Hans Erzer (1915–2009), Jurist und Politiker
Daniele Ganser (* 1972), Historiker und Publizist, lebt in Dornach
Alois Gschwind (1925–2017), Musiker und Schulrektor
Benjamin Huggel (* 1977), Fussballspieler
Josef Anton Saladin (1908–1996), römisch-katholischer Priester, Kirchenmusiker und Hochschullehrer
Albert Steffen (1884–1963), Theosoph, Anthroposoph und Dichter
Rudolf Steiner (1861–1925), österreichischer Esoteriker und Philosoph, in Dornach gestorben und begraben im Park des Goetheanums
Otto Stich (1927–2012), Bundesrat (SP)
Arthur Stoll (1887–1971), Chemiker, in Dornach gestorben
Max Studer (1865–1947), Jurist und Politiker
Daniel Urech (* 1983), Gemeinderat und Kantonsrat (Grüne)
Literatur
Gottlieb Loertscher: Die Kunstdenkmäler des Kantons Solothurn, Band III: Die Bezirke Thal, Thierstein, Dorneck. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 38). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1957, DNB 750089342.
Weblinks
Commons: Dornach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Website der Gemeinde Dornach
Anna C. Fridrich: Dornach. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
Wochenblatt Birseck / Dorneck: Rutscht Dornach noch weiter nach links?
Das sind die gewählten (und abgewählten) Gemeinderäte im Kanton Solothurn.Solothurner Zeitung, 22. Mai 2017, abgerufen am 1. November 2020.
Einwohnergemeinde Dornach: Abstimmungen von 25. April 2021
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen; hg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld 2005.
Birseck und Laufental - Trireno - Trinationale S-Bahn Basel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2021; abgerufen am 9. November 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
Birseck und Laufental - Trireno - Trinationale S-Bahn Basel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2021; abgerufen am 9. November 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
Zukünftiges Angebot - trireno - Trinationale S-Bahn Basel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2020; abgerufen am 19. November 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2
Gegen den geplanten Zubringer Dornach – Aesch im Clinch mit dem Kanton Solothurn. Abgerufen am 20. Dezember 2021.
Béatrice Koch: Die Mauritiuskirche in Dornach. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 698, Serie 70). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2001, ISBN 3-85782-698-3.