
In der abstrakten Algebra bezeichnet man als Körpererweiterung ein Paar und , geschrieben als oder , seltener als oder , wobei ein Unterkörper eines Oberkörpers ist, also eine Teilmenge , die 0 und 1 enthält und mit den auf eingeschränkten Verknüpfungen selbst ein Körper ist. Zum Beispiel ist der Körper der komplexen Zahlen ein Oberkörper des Körpers der reellen Zahlen und daher eine Körpererweiterung.
Definition und Schreibweisen
Sei ein Körper, und sei
eine Teilmenge von
, die 0 und 1 enthält (die jeweiligen neutralen Elemente der Verknüpfungen) und mit den auf
eingeschränkten Verknüpfungen Addition und Multiplikation selbst ein Körper ist. In diesem Fall heißt
Unterkörper (oder Teilkörper) von
und
heißt Oberkörper (oder Erweiterungskörper) von
.
Eine Teilmenge ist genau dann ein Teilkörper von
, wenn sie 0 und 1 enthält und bezüglich der vier Verknüpfungen Addition, Multiplikation, Negation (also Übergang von
zu
) und Kehrwertbildung (also Übergang von
zu
) abgeschlossen ist, d. h. die Verknüpfung von Elementen von
liefert wieder ein Element von
.
Die verbreitetste Schreibweise für Körpererweiterungen ist (nicht als Bruch, sondern nebeneinander mit Schrägstrich), manchmal findet man auch
, seltener die Schreibweise
. Einige Autoren schreiben auch lediglich
und fügen in Worten an, dass es sich um eine Körpererweiterung handelt.
Die Schreibweise entspricht am ehesten der Sprechweise „L über K“, es besteht aber eine geringe Verwechslungsgefahr mit Faktorstrukturen wie Faktorgruppen oder Faktorräumen, die ebenfalls mit einem Schrägstrich geschrieben werden.
Etwas allgemeiner betrachtet man auch den folgenden Fall als Körpererweiterung: Es seien ,
und
Körper,
Teilkörper von
und
isomorph zu
. Wenn es nicht zu Missverständnissen führt und der Isomorphismus aus dem Zusammenhang klar ist, kann man
und
identifizieren und so
selbst als Teilkörper von
auffassen.
Ein Körper heißt Zwischenkörper der Körpererweiterung
, wenn
ein Unterkörper von
und ein Oberkörper von
ist, also
gilt.
Es sei im Folgenden stets eine Körpererweiterung.
Erweiterungsgrad
Der Oberkörper ist ein Vektorraum über
, wobei die Vektoraddition die Körper-Addition in
ist und die Skalarmultiplikation die Körper-Multiplikation von Elementen aus
mit Elementen aus
. Die Dimension dieses Vektorraums wird Grad der Erweiterung genannt und
geschrieben. Die Erweiterung heißt endlich oder unendlich, je nachdem ob der Grad endlich oder unendlich ist.
Ein Beispiel für eine endliche Körpererweiterung ist die Erweiterung der reellen Zahlen zu den komplexen Zahlen. Der Grad
dieser Erweiterung ist 2, da
eine
-Basis von
ist. Im Gegensatz dazu ist
(genauer gleich der Mächtigkeit
des Kontinuums), also ist diese Erweiterung unendlich.
Sind und
Körpererweiterungen, dann ist auch
eine Körpererweiterung, und es gilt der Gradsatz
.
Dies gilt auch im Falle unendlicher Erweiterungen (als Gleichung von Kardinalzahlen, oder alternativ mit den üblichen Rechenregeln für das Symbol unendlich). heißt dabei eine Teilerweiterung von
.
Algebraisch und transzendent
Ein Element von
, das Nullstelle eines Polynoms über
ist, das nicht das Nullpolynom ist, heißt algebraisch über
. Das normierte Polynom von kleinstem Grad mit dieser Nullstelleneigenschaft heißt Minimalpolynom von
. Ist ein Element nicht algebraisch, dann heißt es transzendent. Der Fall
=
und
=
ist dabei besonders wichtig. Siehe dazu algebraische Zahl, transzendente Zahl.
Ist jedes Element von algebraisch über
, dann heißt
algebraische Erweiterung, andernfalls transzendente Erweiterung. Wenn jedes Element von
(also aus
ohne
) transzendent ist, dann heißt die Erweiterung rein transzendent.
Man kann zeigen, dass eine Erweiterung genau dann algebraisch ist, wenn sie die Vereinigung aller ihrer endlichen Teilerweiterungen ist. Damit ist jede endliche Erweiterung algebraisch; zum Beispiel trifft dies für zu. Die Körpererweiterung
ist dagegen transzendent, wenn auch nicht rein transzendent. Es gibt aber auch unendliche algebraische Erweiterungen. Beispiele sind die algebraischen Abschlüsse für den Körper der rationalen Zahlen
und für die Restklassenkörper
.
Körperadjunktion
Ist eine Teilmenge von
, dann ist der Körper
(„
adjungiert
“) definiert als der kleinste Teilkörper von
, der
und
enthält; mit anderen Worten, der Durchschnitt aller
und
enthaltenden Teilkörper von
.
besteht aus allen Elementen von
, die mit endlich vielen Verknüpfungen
aus den Elementen von
und
rekursiv gebildet werden können. Ist
=
, dann sagt man,
wird von
erzeugt.
Primkörper
Der Primkörper eines Körpers ist der Durchschnitt aller Unterkörper von
. Als Primkörper bezeichnet man auch einen Körper
, der keine echten Teilkörper hat, der also selbst sein eigener Primkörper ist.
Jeder Primkörper ist zum Körper der rationalen Zahlen oder einem der Restklassenkörper
isomorph (wobei
eine Primzahl ist).
Falls der Primkörper von isomorph zu
ist, so sagt man,
habe Charakteristik null. Ist der Primkörper von
isomorph zu
, so sagt man,
habe Charakteristik
.
Einfache Erweiterung
Eine Körpererweiterung , die von einem einzelnen Element
erzeugt wird, heißt einfach. Eine einfache Erweiterung ist endlich, wenn sie von einem algebraischen Element erzeugt wird, und rein transzendent, wenn sie von einem transzendenten Element erzeugt wird. Ist
algebraisch, dann ist der Erweiterungsgrad
gleich dem Grad
des Minimalpolynoms von
. Eine
-Basis von
ist dann gegeben durch
. Ist hingegen
transzendent, so ist
isomorph zum rationalen Funktionenkörper
.
Zum Beispiel ist eine einfache Erweiterung von
, denn
mit
. Die Erweiterung
kann nicht einfach sein, da sie weder algebraisch noch rein transzendent ist. Jede endliche Erweiterung von
ist einfach.
Allgemeiner gilt: Jede endliche Erweiterung eines Körpers mit Charakteristik 0 ist eine einfache Erweiterung. Dies folgt aus dem Satz vom primitiven Element, welcher ein hinreichendes Kriterium für einfache Erweiterungen liefert.
Erweiterung über Hauptidealringen
Sei ein Hauptidealring und
ein beliebiges irreduzibles Element aus
. Dann ist der Faktorring
ein Körper, wobei
das von
erzeugte Hauptideal bezeichne. Diesen Satz kann man nutzen, um aus Körpern mithilfe ihres Polynomrings neue Oberkörper zu erzeugen und deren Struktur besser zu verstehen: Ist
ein Körper und
ein irreduzibles Polynom des Polynomrings, so ist
der zugehörige Oberkörper (und Faktorring zum Ideal
) . Dann hat
in
als Nullstelle
, also die Restklasse von
: Setzt man für
in
die Restklasse
ein, so erhält man
, damit ist
die gesuchte Nullstelle in
Beispiele
Allgemein kann man jeden endlichen Körper mit
und
prim aus dem endlichen Körper
analog zur folgenden Konstruktion von
erzeugen.
Konstruktion von 𝔽4
Betrachte den Grundkörper . Dann ist das Polynom
irreduzibel in
, denn es ist vom Grad 2 und hat keine Nullstelle, wie sich schnell und einfach überprüfen lässt:
.
hat vier Elemente, denn Division mit Rest zeigt, dass jede Restklasse einen eindeutigen Vertreter in
vom Grad
hat. Davon gibt es vier:
. Da man aus obigem Satz weiß, dass
ein Körper ist und es nur einen Körper mit vier Elementen gibt, gilt
.
ist keine neue Äquivalenzklasse, denn es gilt
, und da dieser Körper Charakteristik 2 hat, ist jedes Element sein eigenes additives Inverses (Mit
folgt durch Subtraktion von
auf jeder Seite, dass
), also ist
. Damit ergibt sich durch Addieren von
die Kongruenz
. Die Multiplikation in
wird als Multiplikation der Restklassen von
geerbt.
Beispiel: . Damit gilt also in
:
Konstruktion von ℂ
Man kann aber nicht nur endliche Oberkörper definieren, sondern auch unendliche. Hierbei betrachtet man den Grundkörper der reellen Zahlen. Man benötigt wieder ein irreduzibles Polynom. Das wohl bekannteste nicht lineare Beispiel dafür ist
. In
haben wir jetzt unendlich viele Restklassen. Wenn man diesen Faktorring als
-Vektorraum betrachtet, so kann man eine Basis mit zwei Elementen
finden. Definiert man nun
, so erhält man einen 2-dimensionalen
-Vektorraum, nämlich
, den Körper der komplexen Zahlen.
Mit obigem Satz kommt man also zum Schluss, dass .
Hierbei kann man auch über den Homomorphiesatz gehen: Definiere die surjektive Abbildung (für
ist
ein Urbild). Dann ist
, da
das kleinste Polynom ist, das
als Nullstelle hat. Nach dem Homomorphiesatz gilt also auch hier, dass
.
Kompositum
Sind und
Teilkörper von
, dann heißt der kleinste gemeinsame Oberkörper
das Kompositum von
und
.
Sind und
beides endlich erweiterte Oberkörper von
, dann ist auch
endlich.
Zerfällungskörper
Der Zerfällungskörper eines Polynoms ist eine spezielle Körpererweiterung.
sei weiterhin ein Körper,
ein nicht konstantes Polynom über
.
ist ein Zerfällungskörper von
, wenn alle Nullstellen von
in
liegen und
diesbezüglich minimal ist. Man sagt auch, dass
durch Adjunktion aller Wurzeln von
an
entsteht. Dieser Körper heißt Zerfällungskörper, da
über
in Linearfaktoren zerfällt. Jedes nicht konstante Polynom besitzt einen bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfällungskörper.
Zum Beispiel hat den Zerfällungskörper
Allgemeiner definiert man den Zerfällungskörper bezüglich einer Menge von Polynomen: Dieser enthält alle Nullstellen aller Polynome dieser Menge und entsteht durch Adjunktion aller dieser Nullstellen an . Auch in diesem Fall kann man die Existenz eines bis auf Isomorphie eindeutigen Zerfällungskörpers beweisen. Nimmt man die Menge aller Polynome über
, so erhält man den algebraischen Abschluss.
Normale Erweiterungen
heißt normale Erweiterung, wenn alle Minimalpolynome über
von Elementen aus
in
vollständig in Linearfaktoren zerfallen. Ist
in
und
sein Minimalpolynom über
, dann heißen die Nullstellen von
in
die algebraisch Konjugierten von
. Sie sind genau die Bilder von
unter
-Automorphismen von
.
Eine Körpererweiterung ist genau dann normal, wenn sie Zerfällungskörper einer Familie von Polynomen mit Koeffizienten aus dem Grundkörper ist.
Ist nicht normal über
, dann gibt es jedoch einen Oberkörper von
, der normal über
ist. Der kleinste solche heißt die normale Hülle von
.
Ein Beispiel für eine nicht normale Körpererweiterung ist : Das Minimalpolynom des erzeugenden Elements ist
und hat komplexe, also nicht in
liegende, Nullstellen:
. Hierbei bezeichne
die dritte Einheitswurzel. Weitere Einzelheiten zu diesem Beispiel findet man im Artikel Galoisgruppe, Abschnitt Galoisgruppe eines kubischen Polynoms.
Separabilität
Separable Polynome
Ein Polynom über
heißt separabel, wenn es in seinem Zerfällungskörper nur einfache Nullstellen hat. Es ist genau dann separabel, wenn es teilerfremd zu seiner formalen Ableitung
ist. Ist
irreduzibel, dann ist es genau dann separabel, wenn
nicht das Nullpolynom ist.
Es gibt aber auch eine abweichende Definition, der zufolge ein Polynom separabel heißt, wenn jeder seiner irreduziblen Teiler im obigen Sinn separabel ist. Für irreduzible Polynome und damit insbesondere für Minimalpolynome stimmen beide Definitionen überein, für reduzible Polynome unterscheiden sie sich jedoch.
Separable Erweiterungen
Ein über algebraisches Element von
heißt separabel über
, wenn sein Minimalpolynom über
separabel ist. Eine algebraische Erweiterung
heißt separable Erweiterung, wenn alle Elemente von
separabel über
sind.
Ein Beispiel für eine inseparable Körpererweiterung ist , denn das Minimalpolynom
des Erzeugers
zerfällt über
in
und hat somit
als p-fache Nullstelle.
Jedoch ist jede algebraische Erweiterung eines Körpers der Charakteristik 0 separabel.
Es sei ein algebraischer Abschluss von
. Für eine algebraische Erweiterung
ist der Separabilitätsgrad definiert als
, die Anzahl der
-Homomorphismen von
nach
. Für
und ein Minimalpolynom
von
über
ist
die Anzahl der verschiedenen Nullstellen von
im algebraischen Abschluss von
. Für einen Turm algebraischer Körpererweiterungen
gilt die Produktformel
.
Vollkommene Körper
Für viele Körper , über denen Körpererweiterungen untersucht werden, sind irreduzible Polynome immer separabel und man muss sich bei diesen Körpern nicht um die Bedingung der Separabilität kümmern. Man nennt diese Körper vollkommen oder perfekt.
Etwas formaler kann ein vollkommener Körper durch eine der folgenden gleichwertigen Eigenschaften des Körpers bzw. des Polynomrings
charakterisiert werden:
- Jedes irreduzible Polynom in
ist separabel.
- Jeder algebraische Abschluss
von
ist eine Galoiserweiterung (im weiteren Sinn, der im Artikel Galoisgruppe erläutert wird: auch unendlichdimensionale Erweiterungen können Galoiserweiterungen sein) von
.
- Jede algebraische Körpererweiterung von
ist separabel über
(und ist überdies auch wieder vollkommen).
- Der Körper
hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik
und es gilt
, d. h., der Frobeniusendomorphismus ist bijektiv.
- Der Körper
hat entweder die Charakteristik 0 oder er hat Primzahlcharakteristik
und jedes Element aus
hat eine
-te Wurzel.
Insbesondere sind Körper der Charakteristik 0, endliche Körper und algebraisch abgeschlossene Körper vollkommen. Ein Beispiel für einen nicht vollkommenen Körper ist – dort hat das Körperelement
keine
-te Wurzel.
K-Automorphismen
Die Gruppe aller Automorphismen von
nennt man die Automorphismengruppe von
.
Für jeden Automorphismus definiert man den Fixkörper
aller Elemente von
, die von
festgehalten werden. Man rechnet leicht nach, dass das ein Teilkörper von
ist. Der Fixkörper
(auch geschrieben als
) einer ganzen Gruppe
von Automorphismen in
ist definiert durch:
Die Automorphismen von , die mindestens
punktweise fest lassen, bilden eine Untergruppe von
, die Gruppe der
-Automorphismen von
, die mit
oder auch
bezeichnet wird.
Galoissche Erweiterungen
Galois-Gruppen
Ist die Erweiterung algebraisch, normal und separabel, dann heißt die Erweiterung galoissch ([ ], nach Évariste Galois). Eine algebraische Erweiterung ist genau dann galoissch, wenn der Fixkörper
der
-Automorphismengruppe gleich
ist.
Man nennt in diesem Fall die Galois-Gruppe der Erweiterung und schreibt sie als
, oder
. Abweichend von der im vorliegenden Artikel benutzten Sprachregelung wird im Artikel „Galois-Gruppe“ die Gruppe
stets als Galois-Gruppe bezeichnet, auch wenn die Erweiterung
nicht galoissch ist.
Ist die Galois-Gruppe einer Galois-Erweiterung abelsch, dann heißt diese abelsche Erweiterung, ist sie zyklisch, dann heißt die Erweiterung zyklisch. Zum Beispiel ist abelsch und zyklisch, denn ihre Galois-Gruppe ist zweielementig und besteht aus der Identität und der komplexen Konjugation.
Der Körper der reellen Zahlen ist – wie allgemeiner jeder reell abgeschlossene oder auch nur euklidische Körper – über keinem seiner echten Teilkörper galoissch, weil durch die dort einzig mögliche Körperanordnung die identische Abbildung der einzig mögliche Körperautomorphismus ist.
Beispiele
ist eine Galois-Erweiterung. Die Automorphismengruppe besteht genau aus der Identität und dem Automorphismus, der
konstant lässt, aber
und
vertauscht. Der Fixkörper davon ist
.
ist keine Galois-Erweiterung, denn die Automorphismengruppe
besteht nur aus der Identität. Ein Automorphismus auf dieser Erweiterung, der
nicht fix lässt, müsste
auf eine andere dritte Wurzel aus 2 abbilden, jedoch enthält
keine weiteren dritten Wurzeln aus 2. Da es sich um keine Galois-Erweiterung handelt, heißt sie auch weder abelsch noch zyklisch, obwohl die Gruppe
(als triviale Gruppe) natürlich zyklisch und abelsch ist.
- Ein algebraischer Abschluss
eines beliebigen Körpers
ist genau dann galoissch über
, wenn
ein vollkommener Körper ist.
Konstruierbarkeitsfragen
Die klassischen Probleme der antiken Mathematik, bei denen es um die Konstruierbarkeit einer bestimmten Zahl (als Streckenlänge) allein mit Zirkel und Lineal aus rationalen Zahlen geht, konnten mit der Galoistheorie in gruppentheoretische Fragen umformuliert werden. Mit dem Grundgedanken von René Descartes, dass die Punkte auf Geraden (Lineal) und Kreisen (Zirkel) durch analytische Gleichungen darstellbar sind, lässt sich zeigen, dass die konstruierbaren Zahlen (Koordinaten von endlichen Schnittmengen von zwei dieser Figuren in der rationalen Zahlenebene bzw. auf der Basis bereits konstruierter Zahlen) genau die folgenden sind:
- Die rationalen Zahlen,
- die Quadratwurzeln aus konstruierbaren Zahlen,
- Summe, Differenz und Produkt von zwei konstruierbaren Zahlen,
- der Kehrwert jeder von 0 verschiedenen konstruierbaren Zahl.
Damit kann man zeigen, dass jede konstruierbare reelle Zahl
- algebraisch und
- vom Grad einer Zweierpotenz
über dem Körper
der rationalen Zahlen ist.
Dies bedeutet, dass für eine konstruierbare Zahl die Körpererweiterung
eine endliche, algebraische Erweiterung vom Grad
(
) sein muss. Dies ist noch keine hinreichende Bedingung, genügt aber in den klassischen Fragen für einen Unmöglichkeitsbeweis.
- Quadratur des Kreises: Unmöglich, da die Kreiszahl
nicht algebraisch ist.
- Verdoppelung des Würfels: Unmöglich: Im Verhältnis zum konstruierten Ausgangswürfel (etwa ein Würfel mit der Kantenlänge 1) hätte der neue Würfel die Kantenlänge
. Die Körpererweiterung
hat den Grad 3 – keine Zweierpotenz.
- Dreiteilung des Winkels: Ein Winkel mit dem Gradmaß 60° kann mit Zirkel und Lineal nicht in drei gleiche Teile geteilt werden. Wäre dieser Winkel – also 20° – konstruierbar, dann könnte man auch die reelle Zahl
konstruieren. Für jeden Winkel
gilt das Additionstheorem
. Also löst unsere Zahl
die Gleichung
und ist daher eine Nullstelle von
. Da dieses Polynom über
irreduzibel ist, hat
über
den Grad 3.
→ Im Artikel Euklidischer Körper wird dargestellt, wie eine Körpererweiterung von beschaffen sein muss, damit genau die mit Zirkel und Lineal konstruierbaren Zahlen im Erweiterungskörper vorhanden sind.
Weblinks
Literatur
- Thomas W. Hungerford: Algebra (Graduate Texts in Mathematics; Bd. 73). 5. Aufl. Springer-Verlag, New York 1989, ISBN 0-387-90518-9 (englisch)
- Siegfried Bosch: Algebra. 7. Aufl. Springer-Verlag, Berlin 2009, ISBN 3-540-40388-4
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